Whatnot - Steuerführer 2024 - Deutschland Whatnot - Steuerführer 2024 - Deutschland

Whatnot - Steuerführer 2024 - Deutschland

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Dieser Leitfaden wurde von einer unabhängigen Anwaltskanzlei erstellt. Die Situation jedes Käufers und Verkäufers ist einzigartig, und das gilt auch für Deine spezifischen steuerlichen Verhältnisse. Die nachstehenden Informationen sollten nicht als Steuerberatung, sondern als allgemeiner Überblick über die einschlägigen Steuervorschriften betrachtet werden. Whatnot bietet keine Steuerberatung für individuelle Situationen an. Wir empfehlen daher dringend, für eine individuelle Beratung einen Steuerberater zu konsultieren.

August 2024

 

DEUTSCHLAND - STEUERLICHE ERWÄGUNGEN FÜR IN DEUTSCHLAND ANSÄSSIGE WHATNOT-VERKÄUFER

Hallo! Wenn Du ein in Deutschland ansässiger Verkäufer bist und über Whatnot verkaufen möchtest, dann sollten wir auch über Steuern sprechen.

Steuern können knifflig sein, daher solltest Du Dich über Deine steuerlichen Verpflichtungen auf dem Laufenden halten und die Steuergesetze einhalten. Die rechtzeitige Vorbereitung und Einreichung von Steuererklärungen sowie Zahlung von Steuern liegt gemäß den Whatnot-Servicebedingungen in Deiner Verantwortung.

Stell als deutscher Verkäufer sicher, dass Du über die für Dich geltenden Steuern Bescheid weißt, z. B:

  • Umsatzsteuer (USt)
  • Ertragsteuern (Einkommensteuer und gegebenenfalls Gewerbesteuer).

Nur als Vorwarnung: Dieser Leitfaden behandelt die Ertragsteuern und die Umsatzsteuer für deutsche Verkäufer. Wenn Du von außerhalb Deutschlands an deutsche Verbraucher verkaufst, gibt es auch andere Regeln.

Die Informationen in diesem Leitfaden sind nicht allumfassend und stellen definitiv keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Wenn Du Dir über Deine lokalen Steuervorschriften nicht im Klaren bist, dann solltest Du Dich bei Deinen Steuerbehörden erkundigen oder mit einem Fachmann sprechen, um eine auf Dich zugeschnittene Beratung zu erhalten. Whatnot kann Dir bei Fragen zu diesem Leitfaden nicht weiterhelfen, dieser ist lediglich als Ausgangspunkt gedacht.

Nur damit Du es weißt, wir aktualisieren diese Informationen nicht laufend. Am besten vergewisserst Du Dich, ob es kürzlich Änderungen an den Gesetzen und Verfahren gegeben hat.

Gemäß den DAC7-Vorschriften der EU muss Whatnot Deine über die Plattform erzielten Einkünfte möglicherweise an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) melden, welches diese Informationen dann an das für Deine Einkommensbesteuerung zuständige Finanzamt (Wohnsitzfinanzamt) weiterleitet. Wenn es also einen Unterschied zwischen dem gibt, was Whatnot meldet, und dem, was Du meldest, können die Behörden Dir Fragen zu Deinem Einkommen stellen. Mehr Informationen dazu findest Du hier.

UMSATZSTEUER

Die Umsatzsteuer ("USt") kann kompliziert sein, daher solltest Du die Regeln für Deine spezielle Situation genau kennen.

Beim Verkauf und Versand von Waren gelten je nach Bestimmungsort unterschiedliche Umsatzsteuervorschriften:

  • Deutsche Käufer: Es gelten die deutschen Umsatzsteuervorschriften.
  • EU-Käufer (außerhalb von Deutschland): Im Allgemeinen gelten die USt-Vorschriften des Landes des Käufers, wenn Du für mehr als € 10.000 pro Jahr in anderen EU-Ländern an Verbraucher verkaufst. Wenn Du grenzüberschreitend Waren an Unternehmen verkaufst, können Umsatzsteuerbefreiungen für Deine Lieferungen gelten.
  • Nicht-EU-Käufer: Für Verkäufe an Verbraucher und Unternehmen mit Ausfuhr aus der EU kannst Du in der Regel Umsatzsteuerbefreiungen in Deutschland erhalten. Darüber hinaus können die USt-Vorschriften im Land des Kunden für Dich gelten.

Nachstehend findest Du weitere Informationen zu diesen Kategorien.

VERKAUF AN DEUTSCHE KÄUFER

Wenn Du regelmäßig Waren oder Dienstleistungen in Deutschland anbietest (und nicht nur einmalig), müsstest Du Dich möglicherweise für die Umsatzsteuer registrieren lassen, sie Deinen Käufern in Rechnung stellen und diese Umsatzsteuer an die deutschen Steuerbehörden abführen.

Wenn Du also Artikel auf der Whatnot-Plattform verkaufst, musst Du möglicherweise die deutsche Umsatzsteuer in den Artikelpreis einrechnen und diesen Betrag an die deutschen Steuerbehörden abführen. Du als Verkäufer solltest herausfinden, ob Du die deutsche Umsatzsteuer auf Deine Verkäufe berechnen musst.

Muss ich deutschen Käufern eine Umsatzsteuer berechnen, wenn ich Artikel auf Whatnot verkaufe?

Wenn Du regelmäßig Waren über Whatnot verkaufst, um Einnahmen zu erzielen, musst Du Dich für die Umsatzsteuer registrieren lassen und Deinen Käufern die Umsatzsteuer in Rechnung stellen.

Wenn Du ein Kleinunternehmer bist, musst Du jedoch keine Umsatzsteuer berechnen. Du bist ein Kleinunternehmer, wenn:

  • Dein Umsatz im Vorjahr € 22.000 nicht überschritten hat (einschließlich aller Verkäufe über andere Plattformen oder Kanäle).
  • Du erwartest, dass Dein Umsatz im laufenden Jahr € 50.000 nicht übersteigt (einschließlich etwaiger Verkäufe über andere Plattformen oder Verkaufskanäle).

Achte darauf, dass Du bei der Berechnung dieser Schwellenwerte auch Verkäufe berücksichtigst, die außerhalb der Whatnot-Plattform getätigt wurden!

Wenn Du ein Kleinunternehmer bist, dann solltest Du Folgendes nicht tun:

  • deinen Käufern die Umsatzsteuer in Rechnung stellen
  • Rechnungen mit USt-Ausweis an Deine Käufer ausstellen
  • monatliche Umsatzsteuerervoranmeldungen abgeben (Du musst eine jährliche Umsatzsteuererklärung abgeben) und
  • die Dir in Rechnung gestellte Umsatzsteuer abziehen.

Es gibt eine mögliche Ausnahme: Als Kleinunternehmer kannst Du beschließen, die Mehrwertsteuer wie ein normales Unternehmen in Rechnung zu stellen und abzuführen. Dies ist freiwillig. Der Vorteil wäre, dass Du die USt aus Eingangsrechnungen erstattet bekommen kannst (als Vorsteuer). Für Einzelheiten wende Dich an Deinen Steuerberater.

Muss ich für die Gebühren, die Whatnot mir in Rechnung stellt, Umsatzsteuer ausweisen?

Wenn Du in Deutschland umsatzsteuerpflichtig bist, solltest Du Deine deutsche Umsatzsteuer-Identifikationsnummer über den hier beschriebenen Weg zu Deinem Whatnot-Konto hinzufügen. In diesem Fall wird Whatnot keine Umsatzsteuer auf die Dir in Rechnung gestellten Gebühren berechnen. Stattdessen musst Du die Umsatzsteuer auf diese Gebühren im Rahmen der so genannten "Umkehr der Steuerschuldnerschaft" in Deiner deutschen Umsatzsteuererklärung selbst ausweisen.

Diese "Umkehr der Steuerschuldnerschaft" bedeutet, dass Du die deutsche Umsatzsteuer auf die Dir von Whatnot in Rechnung gestellten Gebühren in Deiner deutschen Umsatzsteuererklärung selbst (in Zeile 65 Deiner jährlichen Umsatzsteuererklärung und in Zeile 29 Deiner vorläufigen - monatlichen oder vierteljährlichen – Umsatzsteuervoranmeldung) ausweisen musst (bitte überprüf dies regelmäßig, da sich dies ändern kann).

Keine Sorge, in der Regel musst Du keine Umsatzsteuer zahlen, denn die Umsatzsteuer, die Du auf Deine Verkäufe aufschlägst (Ausgangsumsatzsteuer), hebt die Umsatzsteuer, die Du auf die Gebühren von Whatnot zahlst (Eingangsumsatzsteuer), in derselben Erklärung auf. Das funktioniert, solange Du keine Waren verkaufst, die von der Umsatzsteuer befreit sind (was Du wahrscheinlich nicht tust). Wenn Du bestimmte steuerbefreite Waren verkaufst, ist die Umsatzsteuer, die Du für die Gebühren von Whatnot ausweist, möglicherweise nicht vollständig erstattungsfähig. Anders verhält es sich, wenn Du als Kleinunternehmer handelst und keine Umsatzsteuer in Rechnung stellst (siehe oben); in diesem Fall könntest Du auch keine Vorsteuer abziehen.

Wende Dich an Deinen Steuerberater vor Ort, um zu erfahren, ob Du Umsatzsteuer im Rahmen der Umkehr der Steuerschuldnerschaft in vollem Umfang abziehen kannst.

Für mich gilt die Umsatzsteuer. Wie berechne ich, wie viel Umsatzsteuer ich von deutschen Käufern erheben muss?

Die Umsatzsteuersätze in Deutschland sind nicht in Stein gemeißelt, sie können sich manchmal ändern. Wenn Du Deinen Käufern die Umsatzsteuer in Rechnung stellen musst, solltest Du von Zeit zu Zeit beim BZSt nachfragen, um sicherzustellen, dass Du den richtigen Betrag in Rechnung stellst.

In Deutschland beträgt der Standard-Umsatzsteuersatz für den Verkauf von Produkten derzeit 19 %, aber für einige Dinge wie zum Beispiel die meisten Lebensmittel und die meisten (Comic-)Bücher und Zeitungen gilt ein niedrigerer Satz von 7 %. Welche Regeln und welcher Steuersatz für ein Produkt gelten, hängt davon ab, um welche Art von Produkt es sich genau handelt.

Es gibt auch Sonderregelungen für Verkäufer von Gebrauchtgegenständen und Kleinunternehmer. Mit diesen Regelungen kannst Du bei der Umsatzsteuer bares Geld sparen. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten, die Umsatzsteuer für Dein Geschäft einfacher zu verwalten. Siehe die alternativen Optionen unten. Du kannst auch mit Deinem Steuerberater über diese Sonderregelungen sprechen, wenn Du glaubst, dass sie für Dich in Frage kommen.

Wenn Du den Nutzern der Whatnot-Plattform Waren kostenlos zur Verfügung stellst (z. B. als Werbegeschenk), musst Du in Deiner Umsatzsteuererklärung möglicherweise die Umsatzsteuer auf den Preis ausweisen, den Du für den Kauf dieses Produkts bezahlt hast.

Die Umsatzsteuer gilt für mich. Wie erhebe ich die Umsatzsteuer von deutschen Käufern?

Wenn Du für die deutsche Umsatzsteuer registriert bist, musst Du die Umsatzsteuer von den deutschen Käufern erheben. Dann musst Du diese Umsatzsteuer in Deiner Umsatzsteuererklärung an die Steuerbehörden melden und abführen, normalerweise jeden Monat. Du kannst dies auch vierteljährlich tun, wenn Du nicht mehr als einen bestimmten Betrag verkaufst.

Wenn Du die Umsatzsteuer in Rechnung stellen musst, muss der Preis, den Du angibst, die Umsatzsteuer bereits enthalten. Betrachte ihn als den Endpreis, zu dem alles hinzukommt. Manchmal muss man sich mit etwas Papierkram beschäftigen, wie z. B. Quittungen oder Rechnungen, auf denen alle Einzelheiten zur Umsatzsteuer aufgeführt sind. In der Regel musst Du nur dann eine förmliche Umsatzsteuerrechnung ausstellen, wenn ein Unternehmen bei Dir kauft, nicht aber Privatpersonen. Für Privatpersonen reichen in der Regel der Packzettel und die Quittung von Whatnot aus.

Wenn Du eine Rechnung ausstellst, musst Du laut Gesetz einige bestimmte Angaben auf der Rechnung machen. Dazu gehören die vollständigen Daten von Dir und Deinem Kunden, die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer und das Datum. Vergiss auch nicht die Umsatzsteuersätze und -beträge anzugeben. Wenn sich das kompliziert anhört, mach Dir keine Sorgen. Frag einfach einen Experten vor Ort, um sicherzustellen, dass Du auf dem richtigen Weg bist.

In Deutschland musst Du Deine Umsatzsteuererklärungen elektronisch abgeben. Je nach Unternehmen machst Du das monatlich oder vierteljährlich und dann eine Zusammenfassung für das ganze Jahr. Und ja, Du musst das alles online mit den offiziellen Formularen der Steuerbehörden machen.

Normalerweise hast Du bis zum 10. des Folgemonats Zeit Deine Umsatzsteuervoranmeldung abzugeben. Deine Januar-Erklärung ist also bis zum 10. Februar fällig. Fällt das Fälligkeitsdatum auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag, verlängert sich die Frist bis zum nächsten Werktag. Die Zahlung der Umsatzsteuer ist am selben Tag fällig. Es ist möglich, eine Verlängerung um einen Monat für alle USt-Anmeldungen zu beantragen (wodurch sich der Fälligkeitstermin für die Januar-USt-Voranmeldung beispielsweise auf den 10. März verschieben würde).

Der Fälligkeitstermin für die jährliche Umsatzsteuererklärung ist der 31. Juli des Folgejahres. Manchmal kannst Du eine einmalige Fristverlängerung erhalten, und manchmal gewähren die Steuerbehörden in besonderen Fällen, z. B. nach dem Covid, allen ein paar zusätzliche Monate. Wenn Du einen professionellen Steuerberater mit der Erstellung Deiner jährlichen USt-Erklärung beauftragst, verschiebt sich die Frist um weitere 8 Monate nach hinten. Für das Jahr 2024 müsste ein Steuerberater die Erklärung also erst am 30. April 2026 einreichen.

Weitere Hinweise zur Abgabe von Steuererklärungen findest Du auf der Website der deutschen Steuerbehörden.

Möglichkeit der Teilnahme an der Differenzbesteuerung

Die Differenzbesteuerung ist eine besondere Art der Umsatzsteuerabführung für Wiederverkäufer in Deutschland. Du zahlst im Grunde nur auf den Gewinn, den Du beim Verkauf erzielst, Umsatzsteuer, nicht auf den Gesamtpreis. Die Sache hat jedoch einen Haken: Du kannst diese Regelung nur nutzen, wenn Du als Wiederverkäufer bestimmte gebrauchte Waren kaufst und verkaufst, z. B. von Individuen oder kleinen Unternehmen, die keine Umsatzsteuer erheben. Im Grunde kaufst du Dinge ohne Umsatzsteuer und verkaufst sie dann, wobei die Umsatzsteuer auf deinen Gewinn und nicht auf den Verkaufspreis aufgeschlagen wird. Du zahlst die Umsatzsteuer auf die Differenz zwischen dem Preis, für den Du den Gegenstand gekauft hast, und dem Preis, für den Du ihn verkaufst.

Wichtiger Hinweis: Diese Regelung funktioniert nicht, wenn Du etwas kaufst, für das Du bereits die Umsatzsteuer bezahlst.

Diese Regelung kann auch für den Verkauf von Kunstwerken gelten. Bei der Differenzbesteuerung kannst Du jedoch in der Regel keine Umsatzsteuer zurückfordern, die Du für gekaufte Waren bezahlt hast (und Deine Kunden auch nicht). Du bist Dir nicht sicher, ob dies auf Dich zutrifft? Wende Dich am besten an einen Experten vor Ort, um zu prüfen, ob die Differenzbesteuerung für Dein Unternehmen sinnvoll ist.

VERKAUF AN KUNDEN AUSSERHALB DEUTSCHLANDS

Welche Umsatzsteuervorschriften gelten, wenn ich an Kunden in der Europäischen Union verkaufe und meine Verkäufe an diese Kunden 10.000 pro Jahr nicht übersteigen?

Wenn Du Dinge an Verbraucher in anderen EU-Ländern (außer Deutschland) verkaufst und Dein Gesamtumsatz mit diesen Verbrauchern unter € 10.000 pro Jahr (vor Umsatzsteuer) liegt, kannst Du diese Umsätze genauso behandeln wie die Umsätze mit deutschen Kunden.

Wenn sich beispielsweise Deine Gesamtverkäufe an alle Kunden in der EU wie folgt darstellen:

Verkäufe an Kunden in den Niederlanden: € 3.000 pro Jahr;

Verkäufe an Kunden in Belgien: € 2.000 pro Jahr;

dann überschreitest Du den Schwellenwert von € 10.000 nicht und es gelten die deutschen Umsatzsteuervorschriften für Deine Verkäufe.

Wichtig! Diese Grenze von € 10.000 gilt für alle Deine Verkäufe auf verschiedenen Plattformen, wie Whatnot und anderen.

Für diese Verkäufe unter dem Grenzwert musst Du die deutsche Umsatzsteuer in Rechnung stellen und dieses Geld mit Deiner regulären Umsatzsteuererklärung an die deutschen Steuerbehörden übermitteln.

Welche Umsatzsteuervorschriften gelten, wenn ich an Kunden in der Europäischen Union verkaufe und meine Verkäufe an diese Kunden 10.000 pro Jahr übersteigen?

Wenn Du jedes Jahr Waren im Wert von mehr als € 10.000 an Verbraucher in anderen EU-Ländern (außer Deutschland) verkaufst, wird die Sache mit der Umsatzsteuer etwas komplizierter. Für diese Verkäufe musst Du die Umsatzsteuer auf der Grundlage der Umsatzsteuervorschriften des Landes des Kunden berechnen, nicht auf der Grundlage der deutschen. Der Umsatzsteuersatz kann also je nach Wohnort des Kunden unterschiedlich sein. Das bedeutet auch, dass Du für die Zahlung der Umsatzsteuer in diesen anderen Ländern verantwortlich bist, selbst wenn Du ein Kleinunternehmer in Deutschland bist.

Wenn sich beispielsweise Deine Gesamtverkäufe an Kunden in der EU wie folgt darstellen:

Verkäufe an Kunden in den Niederlanden: € 8.000 pro Jahr;

Verkäufe an Kunden in Belgien: € 5.000 pro Jahr;

dann überschreitest Du den Schwellenwert von € 10.000, und es gelten die USt-Vorschriften des Landes Deines Kunden für Deine Verkäufe.

Bei Verkäufen über € 10.000 an Verbraucher in anderen EU-Ländern musst Du die Umsatzsteuer nicht in Deiner deutschen Steuererklärung angeben. Stattdessen gibt es dieses System namens One-Stop-Shop. Damit kannst Du die gesamte Umsatzsteuer in einer einzigen großen EU-Meldung ausweisen, was die Sache vereinfacht. Wenn Du Dich für den One-Stop-Shop registriert hast, sind Rechnungen für Dich optional, aber wenn Du sie verschickst, dann musst Du sicherstellen, dass sie dem richtigen gesetzlichen Format entsprechen.

Für weitere Informationen über die One-Stop-Shop Umsatzsteuererklärung klick bitte hier.

One-Stop-Shop ist nicht obligatorisch. Wenn Du ihn nicht nutzt, dann musst Du Dich aber in den EU-Ländern, in die Du verkaufst, für die Umsatzsteuer registrieren lassen. In diesem Fall musst Du auch Rechnungen mit Umsatzsteuer an alle Deine Kunden schicken!

Verkäufe an Unternehmen aus Deutschland in die EU sind noch einfacher zu handhaben (sowohl bis zu € 10.000 als auch darüber). In der Regel wirst Du in Deutschland von der Umsatzsteuer befreit, und die gewerblichen Käufer müssen die Umsatzsteuer in ihrem eigenen Land selbst ausweisen. Vergiss nicht, die formalen Nachweise zu sammeln, die Du für die Umsatzsteuerbefreiung in Deutschland benötigst (z. B. Versandpapiere und Rechnungen).

Welche USt-Vorschriften gelten, wenn ich an Kunden außerhalb der Europäischen Union verkaufe?

Gute Nachrichten. Wenn Du Sachen an Personen außerhalb der EU verkaufst, gilt dies als Export (Ausfuhr) und Du musst keine deutsche Umsatzsteuer darauf erheben. Aber Vorsicht: Du musst diesen Verkauf trotzdem in Deiner deutschen Umsatzsteuererklärung angeben, um ihn als Export auszuweisen. Außerdem musst Du Dokumente aufbewahren, die belegen, dass Deine Waren aus Deutschland exportiert wurden.

ERTRAGSTEUERN

Wenn Du mit dem Verkauf von Sachen über Whatnot Geld verdient hast, musst Du auf diese Einkünfte möglicherweise Ertragsteuern zahlen. In diesem Leitfaden erfährst Du, welche Steuern anfallen können und wie Du diese an das deutsche Finanzamt abführst.

Das Steuerjahr in Deutschland ist vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

Welche Ertragsteuern gibt es?

Wenn Du in Deutschland mit dem Verkauf von Artikeln auf einem Marktplatz Geld verdienst, musst Du diese Beträge unter Umständen melden und eine Einkommensteuererklärung sowie eventuell eine Gewerbesteuererklärung abgeben.

Das hängt davon ab, ob Du über Whatnot regelmäßig oder nur gelegentlich verkaufst. Regelmäßige Verkäufe mit Gewinnerzielungsabsicht gelten als gewerblich und werden anders besteuert als einmalige Verkäufe Deiner alten Sachen. Stell Dir das so vor, wie ein Garagenverkauf an einem Wochenende im Gegensatz zum Betrieb eines ganzen Online-Geschäfts.

Dies ist für diejenigen von Euch relevant, die ständig auf Whatnot verkaufen und es zu einer regelmäßigen Sache machen. Wenn Du das bist, könnte das Geld, das Du verdienst, als gewerbliche Einkünfte betrachtet werden, was die Anwendung anderer Steuervorschriften nach sich zieht.

Hier ist der Grund dafür:

  • Einen regulären Shop auf Whatnot zu betreiben und dabei zu versuchen, Gewinn zu erzielen, ist wie ein eigenes Mini-Unternehmen zu führen.
  • Das ist etwas anderes, als wenn Du nur hier und da Deine alten Sachen verkaufst, was nicht als Gewerbe gelten würde.

Über welche Art von Steuern reden wir also?

  • Einkommensteuer: Du musst einen Teil Deines Einkommens an den Staat abführen.
  • Gewerbesteuer: Je nach Deiner Situation kann dies eine zusätzliche Steuer sein.

Du bist Dir nicht sicher, ob Deine Whatnot-Verkäufe als Gewerbe zählen? Am besten frag einen Experten vor Ort, um sicherzugehen, dass Du steuerlich auf dem richtigen Weg bist.

Wenn Du kein richtiges Online-Geschäft betreibst (d. h. regelmäßig Sachen kaufst und weiter verkaufst), musst Du möglicherweise trotzdem Steuern zahlen, je nachdem, was Du verkaufst:

  • Hast Du kürzlich etwas mit Gewinn verkauft (innerhalb eines Jahres nach dem Kauf)? Auf diesen Gewinn musst Du möglicherweise Einkommensteuer zahlen.
  • Du willst Alltagsgegenstände, die Du benutzt, loswerden? In Deutschland wird das normalerweise nicht besteuert. Denk an Kleidung, Möbel, Dein altes Telefon.
  • Verkaufst Du ausgefallene Dinge wie Kunst, Antiquitäten oder Schmuck? Selbst wenn Du sie täglich trägst, wirst Du möglicherweise anders besteuert, weil sie an Wert gewinnen können.

Beachte, dass Gewinne aus privaten Verkäufen von der Einkommensteuer befreit sind, wenn der Gesamtbetrag der Gewinne aus privaten Verkäufen in einem Kalenderjahr weniger als € 1.000 beträgt.

Wenn Du keinen deutschen Steuerberater hast, musst Du die "Elster"-Plattform und -Software verwenden, um Deine Einkommensteuererklärung abzugeben (https://www.elster.de/eportal/start). Dies ist die offizielle Plattform, die kostenlos ist. Du kannst aber auch andere Software verwenden.

Manchmal kanns Du Deine Steuererklärung auf Papier bei Deinem Finanzamt einreichen. In bestimmten Fällen musst Du Deine Steuererklärungen jedoch elektronisch einreichen.

Bis wann muss ich die Steuererklärung abgeben?

Normalerweise hast Du bis 7 Monate nach Jahresende Zeit, um Deine Einkommensteuererklärung in Deutschland abzugeben. Wenn Du einen Steuerberater beauftragst, wird die Frist auf den 28. Februar des übernächsten Jahres (oder den 29. Februar in einem Schaltjahr) verlängert.

Bis wann muss ich die Zahlung leisten?

Du wirst nicht genau wissen, wie viel Steuern Du in Deutschland schuldest, bis das Finanzamt Deine Steuererklärung geprüft hat. Das Finanzamt schickt Dir dann einen Steuerbescheid mit dem Betrag, den Du schuldest. Normalerweise hast Du einen Monat Zeit, um den Steuerbescheid zu bezahlen, nachdem Du ihn erhalten hast. Manchmal fordert das Finanzamt Dich auch auf, im Laufe des Jahres Steuern im Voraus zu zahlen. Das sind so genannte Vorauszahlungen, die normalerweise vierteljährlich am 10. März, Juni, September und Dezember fällig werden.

Wie lauten die Kontaktdaten der deutschen Steuerbehörde?

Die Kontaktdaten der Steuerbehörde hängen in der Regel von Deinem Wohnort ab. Mehr dazu findest Du hier. Wenn Du zum Beispiel in München wohnst, ist das Finanzamt München für Deinen Fall zuständig und Du musst Dich an das Finanzamt wenden.

Wie hoch sind die deutschen Einkommensteuersätze?

Die deutsche Einkommensteuer wird mit einem progressiven Steuersatz erhoben. Der genaue Satz hängt von der Höhe des gesamten zu versteuernden Einkommens ab; dieser Satz wird dann auf das gesamte "zu versteuernde Einkommen" angewendet. Für das Jahr 2024 betragen die Einkommensteuersätze für Alleinstehende* für zu versteuernde Einkommen:

  • zwischen € 0 und € 11.604: 0% (Grundfreibetrag)
  • zwischen € 11.605 und € 17.005: 14% bis ca. 24%
  • zwischen €17.006 und € 66.760: ca. 24% bis 42%
  • zwischen €66.761 und €277.825: 42%
  • ab €277.826: 45%.

*Bitte beachte, dass sich diese Beträge jedes Jahr ändern können und Du dies im Auge behalten solltest.

In Deutschland gibt es zusätzlich den Solidaritätszuschlag, der 5,5 % auf die geschuldete Einkommensteuer beträgt. Es gibt einige Befreiungen für Menschen mit Kindern, und ab diesem Jahr (2024) zahlst Du ihn nur, wenn die von Dir geschuldete Einkommensteuer über € 18.130 für Alleinstehende oder € 36.260 für zusammen veranlagte Ehepaare beträgt.

Mitglieder offiziell anerkannter Kirchen zahlen zusätzlich zur Einkommensteuer Kirchensteuer. Die Steuersätze betragen je nach Bundesland, in dem Du lebst, entweder 8 % oder 9 % und werden auf den Betrag der fälligen Einkommensteuer erhoben.

Der persönliche Grundfreibetrag ist ein allgemeiner Freibetrag in Höhe von € 11.604 (2024), der in die Steuertabellen aufgenommen wurde und mit einem Steuersatz von Null besteuert wird. Auch wenn Du weniger als diesen Betrag verdienst, musst Du unter Umständen eine Steuererklärung abgeben.

SOZIALVERDICHERUNGSBEITRÄGE

Wenn Du in Deutschland als Freiberufler Sachen online verkaufst (und nicht für ein Unternehmen arbeitest), musst Du normalerweise keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Aber es gibt einen Haken: Jeder, der in Deutschland lebt, muss eine Krankenversicherung abschließen, egal ob gesetzlich oder privat. Sie ist wie ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass man krank wird oder sich verletzt.

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